Nein. Ich hätte Donald Trump nicht gewählt. Und dennoch freue ich mich sehr. Denn Hillary wurde nicht gewählt. Und das ist eine wirklich gute Nachricht.
Die Sensation war perfekt. Donald Trump gewinnt wider allen Voraussagen die amerikanische Präsidentschaftswahl. Egal ob Polit-Experten oder Baseball-Orakel, sie alle lagen falsch. Fast alle, jedenfalls. Professor Allan Lichtman, der die letzten dreissig Jahre nie daneben lag, hat auch dieses Mal den Wahlausgang korrekt vorausgesagt.
Wie auch immer. Die weltweite Reaktion, in und ausserhalb Amerikas, ist eine Mischung aus ungläubigem Staunen, blankem Entsetzen, schierer Panik und düsterer Endzeitstimmung. Selten habe ich so viele kreidebleiche Journalisten gesehen.
Aber weshalb eigentlich?
Ich persönlich kann mir die Katerstimmung (auch in meinem persönlichen Umfeld) nur wie folgt erklären. Die Medien haben ganze Arbeit geleistet. Hillary wurde in den Himmel gelobt und Donald in Fetzen zerissen. Dabei haben sie leider einen wichtigen Punkt nicht genug ernst genommen: Hillary ist in Amerika ziemlich unbeliebt und Donald hat mit seiner Art einer grossen Zahl aus dem Herzen gesprochen. Schau dir nur mal die Besucherzahlen der letzten Wahlveranstaltungen genauer an. Hillary hatte sogar mit prominenter Unterstützung aus Show- und Politbusiness grösste Mühe, ein paar tausend Leute zu mobilisieren. Umgekehrt füllte Donald ganz alleine riesige Hallen.
Wirklich sooooo schlimm? Ein etwas anderer Blick.
Schau die die beiden Kandidaten einmal genauer an.
Donald gibt den Mann vom Volk. Ein populistischer, übermässig reicher Sprücheklopfer, der seine Heimat liebt und sie wieder da hin bringen möchte, wo sie einmal war. Er ist vielleicht ein altes, raubeiniges Chauvinistenschwein, der kein Blatt vor den Mund nimmt und für den politisch korrekt ein Fluchwort zu sein scheint.
Hillary ist die ehemalige First Lady und Aussenministerin. Sie ist eine durch und durch korrupte Persönlichkeit, die alleine schon mit ihrer Stiftung so viel Dreck am Stecken hat, dass es für zwei Präsidenten reichen würde. In ihrer politischen Funktion hat sie das gemacht, was Politiker in ihrer Position so tun. Sie redet von Demokratie, Frieden und Menschenrechten, während sie in Wahrheit Diktaturen unterstützt, Kriege anzettelt und Leid über die Zivilbevölkerung bringt.
Ausserdem ist sie schwer krank. 15 Minuten YouTube-Recherchen zeigen deutlich: Mit der Frau stimmt etwas nicht. Egal, ob es nun Epilepsie oder sonst was ist. Diese Frau ist klar krank. Übrigens: während Trump seine Gesundheitsunterlagen veröffentlich hat, weigerte sich Hillary.
Was jetzt? Wie konnte es so weit kommen?
Es wird vielerorts die Frage gestellt, wie es soweit kommen konnte.
Wie bitte schön soll das gemeint sein? Wie konnte es soweit kommen, dass die Amerikaner nicht die Kandidatin gewählt haben, welche die Medien bevorzugten?
Wie konnte es soweit kommen, dass sämtliche Tricksereien und Wahlunregelmässigkeiten doch nichts genützt haben?
Wie konnte es sein, dass die Finanz-, die Pharma- oder die Rüstungslobby soviel Geld für nichts in Hillary gesteckt haben?
Wie weit ist es denn wirklich gekommen?
Schau dir doch die letzten paar Präsidenten Amerikas mal genauer an. George Bush Senior und seine Regierung waren doppelzüngige Kriegstreiber, denen nichts am amerikanischen Durchschnittsbürger lag. Bill Clinton passt super zu seiner Frau. Was haben wir ihm tatsächlich zu verdanken? Frauengeschichten und Korruptionsskandale, Kriege und Leid. Immerhin konnte er schön Saxophon spielen.
George W. Bush war, bevor er Präsident wurde, ein Säufer und extrem erfolgloser Geschäftsmann. Frei sprechend bekam er keinen geraden Satz hin und er traf so ziemlich jedes Fettnäpfchen. Er konnte kein Instrument spielen, war aber immerhin der nette Kumpeltyp. Auch ihm haben wir Kriege, Leid, noch mehr Armut zu verdanken. Und dann kam Barack Obama. Smart, jugendlich und witzig. Leider war er nie wirklich Präsident, da er nicht in Amerika zu Welt kam. Und hinter der charmanten Fassade war auch er bloss ein Lügner, Kriegstreiber und Marionette höherer Interessen. Oder steht Amerika besser da als vor acht, vor zwölf oder vor 20 Jahren? Ist die Welt stabiler und friedlicher geworden? Führt Amerika weniger Kriege? Steht der Durchschnittsamerikaner besser da als in den 90er-Jahren?
Jeder dieser Präsidenten hatte Kriege im Ausland geführt und ist für den Tod unzähliger unschuldiger Menschen verantwortlich. Tausende Arbeitsplätze wanderten in Billiglohnländer, die Schulden sind ins Unermessliche gestiegen, die Nahrung mit Junk-Food und Gentechnik verseucht, die grossen Medienhäuser völlig korrupt und das Bildungssystem an die Wand gefahren. Objektiv betrachtet sehe ich bei keinem, ob Demokrat oder Republikaner, dass er sich zum Wohl für die Menschheit (oder wenigstens die eigene Nation) eingesetzt hätte und auch nur an einem der genannten Punkte wirklich was geändert hat.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden: Diese Wahl war ein Sieg der Demokratie. Für so eine Aussage darfst du mich jetzt gerne hassen. Aber es ist so: der Ausgang der Wahl mag nicht jedem gefallen, aber genau das ist ja der Witz an der Demokratie. Das Volk darf wählen, wen es will. Nicht wen es soll.
Hillary stand für business as usual. Sie wäre ein toller Handlanger der mächtigen Eliten geworden und hätte die gängige Politik ihrer Vorgänger nahtlos weitergeführt. Sie hat ja auch viel Geld und Unterstützung dafür bekommen. Und das mag Hillary sehr. Doch ganz offensichtlich war das von den Wählern nicht gewünscht.
Ich (und wahrscheinlich auch die meisten amerikanischen Wähler) habe keine Ahnung, wie es genau mit Trump weitergeht. Das ist vielleicht auch egal.
Vielleicht bleibt ja auch alles beim alten. Schlimmer als bisher kann es aber auch mit Donald Trump nicht werden.
