David Icke. Rechtsextremer Esoteriker? Anarchistischer, linksgerichteter Antisemit? Spinner, Prophet oder gar Heiliger?
Ein Augenschein.
Kennst du schon David Icke? Wenn ja, ist er dir vermutlich als Oberguru aller Verschwörungstheoretiker bekannt. Keinen, den man als seriöser Mensch ernst nehmen kann. Einmal seinen Namen in die Suchmaschine eintippen reicht, um sich ein vernichtendes Urteil über ihn zu bilden.
Und in der Tat: Viele seiner Aussagen sind auf den ersten Blick so haarsträubend, dass man sie kaum ernst nehmen kann. Selbstverständlich wurde er schon sehr früh wahlweise als linksextremer oder rechtsextremer Antisemit und verschrobener Esoteriker betitelt.
Höchste Zeit also, David Icke etwas besser kennen zu lernen.
Fass dich kurz, David
Ich habe dir ein grosses Stück Arbeit abgenommen, und mich mit David Icke intensiv auseinander gesetzt. Das braucht Zeit und vor allem viel Liebe und Geduld. Seine Bücher sind meist sehr dick, seine Vorträge gut und gerne sechs Stunden lang.
Und was man da zu hören und lesen bekommt, ist nicht leicht verdaulich. Die meisten werden nach spätestens zehn Minuten David Icke als Spinner bezeichnen und das Buch zur Seite legen.
Gott sei dank, gibt es deinen neuen Lieblingsblog, der sich nicht von vernichtenden Wikipedia-Einträgen und das kann doch nicht sein-Aussagen aus der Ruhe bringen lässt und sich möglichst unvoreingenommen der Sache annimmt.
(Wie schon geschehen zum Beispiel mit dem ominösen Kopp-Verlag, dem Friedensforscher Daniele Ganser oder Emotos Wasserkristallen.)
Auf der Suche nach dem Antisemiten
Nachdem ich mir viele Interviews, Ausschnitte aus Vorträgen, einen ganzen Live-Vortrag (mehrere Stunden lang) angeschaut und sein zweiteiliges (insgesamt 2000 Seiten langes) Buch Die Wahrnehmungsfalle genau gelesen habe, kann ich eines mit Sicherheit sagen: David Icke ist leider kein Antisemit. Sorry, Skeptiker. Sorry, Wikipedia.
Ich kann ihm beim besten Willen keine Judenfeindlichkeit unterstellen. Ich finde keinen Fremdenhass in seinen Botschaften, keine Bevorzugung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe.
Was meint David?
Wenn David Icke keinen Fremdenhass und keine Judenfeindlichkeit predigt, was dann?
Hier führe ich dir einige Kernaussagen von ihm an, damit du weisst, was schlussendlich die Moral der Geschichte ist.
Was ich immer wieder höre und lese ist diese Botschaft: Wir Menschen haben einen göttlichen Funken in uns. Wir sind weit mehr als wir denken und wir sind zu mehr fähig als wir uns zutrauen. Wir Menschen werden in einer Illusion, einer Matrix, gehalten und an der Nase herumgeführt. Wir werden von einer kleinen Gruppe kontrolliert und in einem Zustand permanenter Angst und Leid gehalten. Mit dieser Gruppe meint Icke aber keine Menschen, sondern andere Wesen. Zum Beispiel die feinstofflich agierenden Archonten, und nicht etwa die Juden und auch nicht die Linkshänder.
Und eine weitere Aussage ist zentral und wird von Icke immer wieder wiederholt: Wollen wir unser tatsächliches Potenzial erkennen, aus diesem unsichtbaren Gefängnis ausbrechen und frei sein, braucht es keinen Kampf, keine Demonstration, keine Gewalt. Es ist einzig und allein die Erkenntnis. Sobald wir das Spiel durchschauen kann niemand mehr Macht auf uns ausüben.
Schöner könnte es wohl der Dalai Lama selbst nicht sagen…
Somit kann ich Wikipedia nur in einem Zitat recht geben: Um der totalitären Versklavung zu entkommen, müsse die Menschheit ein Bewusstsein umfassender Liebe entwickeln. Der Rest des Eintrags ist meiner Meinung typisches Verschwörungs-Bashing und keine ernst zu nehmende Auseinandersetzung.
Diesen Krieg gegen das Bewusstsein hat übrigens auch Rupert Sheldrake schön ausformuliert (siehe diesen Beitrag hier).
Renegade
Und zum Schluss noch dies: Zur Zeit läuft ein Crowd-Funding-Projekt für einen Film über David Icke. Wenn du also weniger Blog-Einträge lesen möchtest und lieber einen Film schauen würdest, dann bitte hier spenden: Renegade – the movie.