Freundlich schönreden ist nach wie vor ein guter Lösungsansatz. Radio SRF macht’s vor. Weshalb wir gerne positive Nachrichten hätten, aber auf Bombenanschläge nicht verzichten wollen…
Angefangen hat alles mit einem kurzen Mail an Radio SRF3. Mein einfacher Vorschlag: An einem Tag im Jahr sendet ein nationaler Radiosender nur positive Nachrichten.
Ich habe mal (noch bevor ich auf Thilo Jung gestossen bin) naiv nachgefragt, so wie ich das sehr gerne mache (zum Beispiel hier).
Was auf den ersten Blick sympathisch und vernünftig tönt, erweist sich schon kurz darauf als ziemlich schwierig. Man würde ja schon gerne, aber…
Wieso die Idee schlussendlich bei Radio SRF abblitzte, kannst du hier nachlesen. Und wenn du Lust hast -und die Idee von einem Tag positiver Nachrichten genau so toll findest wie ich-, dann unterstütze meine Initiative (hier nachlesen und hier auf Facebook unterstützen) und frag gleich selber nochmals nach bei Radio SRF. Je mehr Reaktion aus dem Publikum, desto schneller wird so was umgesetzt.
Schliesslich ist es wie mit den Max Havelaar-Bananen. Die werden nicht bloss deshalb verkauft, weil die Migros fair trade unterwegs ist., sondern in erster Linie, weil die Kunden solche Bananen wünschen und auch kaufen .
Hallo Herr Wyss
Hallo Herr Weiss
Ihr Input wurde an den Chef der Radionachrichten und an den Chef von Radio SRF 3 weitergeleitet. Ich persönlich finde ihre Idee sehr sympathisch.
Freundliche Grüsse
Stefan Wyss
6. Januar 2017
Liebe Herr Weiss
Vielen Dank für Ihre Anregung. Gerne übergeben wir sie den Programmverantwortlichen der Nachrichtenredaktion und an Radio SRF 3. Die Teams werden Ihren Vorschlag in die Diskussion aufnehmen. Und wer weiss ……..
Ihnen wünschen wir auch im neuen Jahr viel Hörgenuss mit unseren Programmen.
Freundliche Grüsse
Sonja Kägi
Kundendienst
srf@srf.ch
www.srf.ch
P.S.: Wollen Sie aktiv mitreden? Dann machen Sie mit unter: http://fluidsurveys.com/s/WillkommenBeiSRF
23. Januar 2017
Sehr geehrter Herr Weiss
Danke für Ihre Mitteilung und für Ihr Interesse an den Nachrichten von Radio SRF.
Zuerst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass Ihr Mail liegen geblieben ist.
Tatsächlich hören und lesen wir immer wieder die Kritik, dass wir zu viele negative Meldungen bringen. Negative Meldungen kommen zwar vor, aber ganz so schlimm ist es nicht, wenn ich unsere Nachrichten genau anschaue. Zum Beispiel jetzt eben, Dienstag um 15 Uhr, die vier Meldungen:
Weniger Fahrausweisentzüge in der Schweiz, Ständerat soll Abstimmungen transparenter machen, Strafzölle für chinesische Solarpanels, Israelich Siedlung in Westjordanland geräumt.
Es findet sich wohl für jede dieser vier Meldungen Hörerinnen und Hörer, die das gut finden und solche die das schlecht finden. Das ist sogar beim Wetter so. Gerade jetzt regnet es vor meinem Fenster in Strömen. Manche stört das, die Tourismusregionen dürfte es freuen, weil es endlich Schnee gibt.
Und nun zu Ihrem konkreten Vorschlag, einen Tag lang nur gute Nachrichten zu melden: Wer entscheidet eigentlich was gut ist, wenn nicht einmal schönes Wetter für alle gut ist? Wenn wir beispielsweise melden, die Luft ist weniger schmutzig, heisst das vielleicht auch, dass weniger Benzin verkauft wird. Was nicht nur den Tankstellenwart stören dürfte, sondern auch alle, die Aktien an Unternehmen im Ölgeschäft besitzen.
Sie sehen, wir können es nicht allen recht machen, aber wir versuchen es jeden Tag.
Mit freundlichen Grüssen
Jan Grüebler
Stv. Redaktionsleiter Nachrichten / Teletext / Info 3
Schweizer Radio und Fernsehen
Danke für Ihre Antwort.
Wir haben kürzlich einen Workshop mit jungen Journalistinnen und Journalisten durchgeführt. Dabei kam auch das Thema „immer diese schlechten Nachrichten“ auf. Bei der Suche nach einer Lösung, sind die jungen zum Schluss gekommen, dass das schwierig bis unmöglich ist. Ihre „gute Meldung des Tage“ war, dass es in Kopenhagen nun mehr Velo- als Autofahrer gibt. Stellen Sie sich vor, Radio SRF würde sagen, dass sei eine gute Nachricht. Wir hätten Konzessionsbeschwerden von Autofahrern. Und das zurecht. Es steht uns nicht zu, zu urteilen was besser und was schlechter ist.
Ich finde Ihr Beispiel mit dem Krebs sehr gut. Würde ein Medikament erfunden, das Krebs schnell und billig heilen würde, wäre das für Pharmaunternehmen, die ein teures Medikament vertreiben, keine gute Nachricht.
Auch heute habe ich für mein Mail einen guten Moment ausgesucht, 12 Uhr: Parlament sagt auch in Schlussabstimmung Ja zur Altersvorsorge, Massnahmen wegen Vogelgrippe aufgehoben, Wolf im Thurgau nachgewiesen. Mein Chef sagt, höchstens 10 Prozent unserer Meldungen seien reine Katastrophenmeldungen. Ich habe nie nachgezählt, aber das dürft etwa das durchschnittliche Verhältnis sein.
Freundliche Grüsse
Redaktor Jan Grüebler
Stv. Redaktionsleiter Nachrichten / Teletext / Info 3
Chefredaktion Radio
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