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Mehr zum Mandela-Effekt

Der Mandela-Effekt wirft Fragen auf und stellt unser Verständnis von Raum und Zeit vor grosse Herausforderungen.

Die meisten Menschen, wenn sie auf den Mandela-Effekt (hier lesen) angesprochen werden, reagieren darauf mit Belustigung oder Befremdung und wenden sich, belustigt oder befremdet, schnell wieder einem handfesteren Thema zu.
Trotzdem: Das Interesse am Mandela-Effekt ist scheinbar in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen. Überhaupt ist er erst seit einigen Jahren wirklich bekannt und das vor allem im englisch-sprachigen Raum. Deshalb wird es höchste Zeit, dieses merkwürdige Phänomen auch im deutsch-sprachigen Raum bekannter zu machen.

Weiterlesen oder nicht?

Achtung, bevor du weiterliest musst du eines bedenken: Es geht in diesem Beitrag nicht um die Frage, ob es den Mandela-Effekt wirklich gibt, ob er bloss eine Einbildung einer immer grösser werdenden Masse ist oder ob es dafür nicht auch ganz banale Erklärungen gibt (was es je nach Fall ja auch gibt). Diese Frage wurde bereits abgehakt. Und wenn du ihn selber schon mal erlebt hast (oder dir mit diesen Informationen erst jetzt bewusst wirst, dass du ihn ih schon einmal erlebt hast), braucht es keine weiteren Erklärungen oder Rechtfertigungen.
Denn jetzt geht es etwas tiefer.

Zugegeben, die ganze Sache ist wirklich schwer verdaulich. Gut zu verstehen, dass es auf viele Menschen beängstigend wirkt, da es jenseits von allem bekannten liegt und es keine (für uns logisch begründbare) Erklärung dafür gibt.

Beweis mal!

Wenn eine Gruppe Menschen daher kommt, und behauptet, die Erde sei eine Scheibe – sogar dann, so finde ich, sollte man diese Menschen ausreden lassen und ihre Argumente genau überprüfen.
Solche Aussagen sind – ganz im Gegenteil zum Mandela-Effekt – relativ einfach zu widerlegen oder zu beweisen.

Beim Mandela-Effekt wird die Beweisführung extrem schwierig, und das aus ganz unterschiedlichen Gründen:

Stell dir vor, du schaust dir zum zwanzigsten Mal Herr der Ringe an. Du kennst ihn in und auswendig. Und plötzlich, beim einundzwanzigsten Mal, sagt Gandalf an keiner Stelle der drei Teile „Du kommst hier nicht vorbei“. Er sagt bloss „Hier führt kein Weg durch!“.
Nun weisst du zwar, dass er zwanzig Mal was anderes gesagt hat und schaust verwirrt im Internet nach. Und siehe da: Gandalf hat diesen Satz wirklich noch nie so gesagt. Niemals.
Aber, und jetzt kommt die Pointe, du liest auf, dass viele Menschen diesen Film falsch zitieren. Du bist nicht der einzige der eine scheinbar falsche Erinnerung teilt.
Und jetzt beweis mal, dass es eigentlich immer anders war.

Keine Chance, denn jetzt hat sich alles geändert. Die jetzige Realität war schon immer so und niemals anders. Gandalf hat noch nie „Du kommst hier nicht vorbei!“ gerufen. Auch nicht auf deiner DVD, die du dir damals gekauft hast.
Du wirst Menschen finden, die werden dir beipflichten. Andere werden dir versichern, dass es schon immer anders war. Die meisten aber werden sich nicht mehr genau daran erinnern können (weil sie den Film nicht in- und auswendig kennen so wie du) und eher gleichgültig reagieren.

Das war natürlich ein fiktives Beispiel. Doch genau so ist es geschehen in StarWars: Ich bin dein Vater, Luke.

Puzzle-Spiel

Wie gesagt gibt es im englisch-sprachigen Raum viele Beispiele und viele Menschen, die fleissig Mandela-Effekte sammeln. Ich bin mir absolut sicher, dass es die auch im bei uns gibt.

Fiona Broome leistet auf ihrer Seite mandelaeffect.com gute Arbeit, all die Puzzleteile zu einem Bild zusammen zu setzen und wird dabei von vielen Lesern mit Infos überhäuft. Bis Ende Jahr wird sie jedoch mit ihrer Recherche pausieren. Zeit also, dass ich da in diese Bresche springe 🙂

Fragen und Antworten

Zusammenhängend mit dem Mandela-Effekt tauchen auch sehr viele ganz unterschiedliche Fragen und Überlegungen auf. Auf diese Fragen möchte ich gerne in einem weiteren Beitrag genauer eingehen.
Also überspringe ich die Fragen und hüpfe gleich mal zu möglichen Antworten oder Erklärungen für diesen Effekt.

Erklärung eins ist humorvoll, aber doch irgendwie ehrlich gemeint. Sie ist auf die Schnelle die einfachste Antwort.
Vielleicht ist es ja so: Gott hat Humor und zeigt uns mit diesem Phänomen, dass Raum und vor allem Zeit höchst relativ sind und sich in stetem Wandel befinden. Die Zeit ist keine Eisenbahnlinie, auf der ein Zug entlang fährt. Es gibt keinen geraden Verlauf sondern es gleicht eher einem Netz mit vielen Möglichkeiten. Vergangenheit und Zukunft sind nicht fix und können immer wieder ändern. Wir nehmen dies aber nur mit Dingen wahr, die uns vertraut sind.

Die zweite Lösung ist etwas komplizierter und schliesst dabei die erste Lösung nicht aus. Aber dazu mehr in einem weiteren Beitrag. Das würde den Rahmen hier definitiv sprengen.

Natürlich würde ich mich sehr freuen über deine Berichte zu selbst erlebten Mandela-Effekten. Schreib sie in die Kommentare oder mir persönlich: michael@wersglaubtwirdselig.ch.

Bildnachweis: wakeupwiki.com

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