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John der Held McCain?

Der internationale Blätterwald ist empört. Du auch?
Donald Trump hat John McCain nicht geehrt. Nur sein Beileid ausgedrückt. Via Twitter natürlich, wie üblich. Was sagt uns das?

John McCain. Einer der grossen Urgesteine der amerikanischen Politik. Er schwirrt, gefühlt jedenfalls, schon ein halbes Jahrhundert irgendwo im Dunstkreis amerikanischer Präsidenten herum.
Nun ist er letzte Woche gestorben.
Ich möchte nicht taktlos erscheinen. Doch ist es so, dass dieses Ereignis einen wunderschönen Einblick gibt in unsere verzerrte Welt, wo irgendwie alles auf dem Kopf zu stehen scheint.

Twitter-Laudatio

Auslöser für viele Schlagzeilen weltweit war die Tatsache, dass Donald Trump John McCain nicht mit einem längeren Statement geehrt hat, sondern bloss via Twitter sein Beileid verkündete.
Ich werde hier nicht auf die Gründe eingehen, weshalb Trump dies so gemacht hat. Das sich die beiden nicht verstanden, ist ein offenes Geheimnis.
Es geht nicht um die Frage, weshalb er keine Lobesrede veröffentlich hat. Es geht eher darum, weshalb er das hätte tun sollen. Und vor allem geht es darum, weshalb die Medien ein solches Statement fordern.

Einige Medien, wie der (vor langer, langer Zeit mal ausgezeichnete) Spiegel holt die von Trump verpasste Huldigung nach und nennt McCain einen Helden und Patrioten. Marc Pietzke überwirft sich fast mit Lob über John McCain, dem Kämpfer für eine gute Sache, integer und einfach grossartig. Doch lies die Laudatio selber hier selber nach, mir wird sonst nur schon vom zitieren speiübel.

 John, der Held?

Vielleicht müsste man das Wort Held neu definieren. John McCain war ein bissiger Kriegstreiber, verantwortlich für den Tod unzähliger Zivilisten: Männer, Frauen und Kinder. Alles natürlich unter dem Deckmantel des War Against was auch immer.
John McCain brachte keinen Frieden, brachte kein Glück und keine Freude. Seine ersten Kriegsverbrechen beging er in Vietnam, wo er dann auch in Gefangenschaft geriet – und dieser blutigen Linie ist er bis zu seinem Tod treu geblieben.

Ich möchte nicht weiter über John McCain herziehen. Aber wenn ein solches Wesen als Held gehuldigt werden sollte, dann ist dies leider schon, wie anfangs erwähnt, ein wunderschönes Beispiel, wie verdreht unsere (Medien-)Welt ist. Kriegsverbrecher sind die neuen Helden und Patrioten, egal, was sie anstellen und wieviel Leid sie auf anderen Erdteilen verursachen.
Und dies, während andere, welche die Grausamkeiten der eigenen Regierung offen legten, in einer kleinen Botschaft vor sich hinrotten müssen.

Wer so tickt, kann doch nicht mehr mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen! Höchstens für ihn schreiben.

Bildnachweis: nbc-news

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