Im zweiten Teil zum Quantencomputer geht es um Eso-Physiker, Zukunftsaussichten und Nullen, die auch Einsen sind.
In meinem letzten Beitrag (hier nachlesen) schrieb ich über den Quantencomputer, was das ungefähr ist und wie der ungefähr funktioniert. Ungefähr deshalb, weil das Ding schon sehr komplex ist und für Normalsterbliche wie mir nur in einer vereinfachten Form erklärbar ist. Zudem stehen wir noch ziemlich am Anfang dieser neuen Technologie.
Es werden gewaltige Summen in die Entwicklung gesteckt und die Technik wird blind vorangetrieben. Wie so häufig versperrt einem die wissenschaftliche Neugier den Blick auf eventuelle Nebenwirkungen.
Das kann man wohl niemandem übel nehmen. Denn so ein Quantencomputer wird den schnellsten Supercomputer mit Leichtigkeit an die Wand spielen und Möglichkeiten eröffnen, von denen wir bisher noch nicht mal geträumt haben. Vom militärischen Nutzen und den wirtschaftlichen Vorteilen nicht zu sprechen…
Deshalb hier (falls du das Video im letzten Beitrag nicht gesehen hast) noch ein Quanten-Nachschlag.
Kleiner Abstecher in die Quantenphysik
Nein, jetzt folgt keine komplizierte Abhandlung über die Quantenphysik. Bloss ein paar stark vereinfachte Eckpunkte um dir einen Eindruck zu geben, was so speziell an der Quantenphysik ist.
Also: Ein Teilchen kann Welle und Materie zugleich sein. Und ein Teilchen kann an verschiedenen Orten gleichzeitig auftauchen. Ausserdem sind Teilchen, die mal zusammen waren, aneinander gekoppelt. Wechselt eins die Richtung, macht dies das andere auch. Egal, wie weit die Teilchen mittlerweile auseinander sind. Und ein Experiment kann oft nicht objektiv beobachtet werden. Denn je nachdem, was der Beobachter für einen Ausgang vermutet oder erhofft, wird es auch diese Wendung nehmen.
Du siehst: Die Quantenphysik funktioniert anders. Und so eben auch die Quantencomputer.
Entweder und oder
Ich möchte die ganze Quantenphysik mal aussen vor lassen und das Ganze auf eine verständliche Ebene bringen.
Ein Quantencomputer (QC) arbeitet zwar fast genau so wie ein herkömmlicher Computer mit Nullen und Einsen. Doch gibt es hier (unter anderem) einen kleinen, aber weltverändernden Unterschied. Für den QC gibt es nicht nur entweder 0 oder 1, für ihn gibt es auch 0 und 1 gleichzeitig – ohne dass er damit Probleme hätte.
Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten.
Zukunftsaussichten
Ich möchte an dieser Stelle Niels Bohr (Nobelpreisträger 1922) zitieren: Wer über die Quantenphysik nicht entsetzt ist, hat sie nicht verstanden. Persönlich würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen: Diese neuen Quantencomputer werden uns vor die wohl in der Geschichte der Menschheit vor eine der grössten Herausforderungen stellen. Hier wird sich zeigen, wie wir uns für unsere eigene Zukunft entscheiden werden. Mensch oder Maschine. Selbstbestimmung oder Abhängigkeit.
Das tönt wohl etwas übertrieben, ist aber genau so gemeint. Wenn die künstliche Intelligenz auf der Stufe von Siri bleibt, ist das ja noch ganz lustig. Sobald sie unseren Geist zu überflügeln beginnt, oder sich, wie es viele Transhumanisten träumen, mit unserem Geist verbindet, könnte sich die Lage dramatisch ändern.
Die neue Generation der Eso-Physiker
Die Erkenntnisse aus der Quantenphysik gehen soweit, dass aus einem spröden, sehr technisch denkenden Physiker plötzlich merkwürdige Sätze purzeln. Er erzählt dann von unserer multidimensionalen Welt, von einer unfassbaren Zahl paralleler Universen. Von Realitäten, die durch unsere Gedanken erschaffen werden. Oder davon, dass alles Eins ist.
Ein spiritueller Meister wie der Dalai Lama könnte das nicht treffender ausdrücken.