Er kommt. Er kommt nicht. Er kommt doch. David Petraeus schaut morgen in Zürich vorbei.
Und endlich wird wieder mal unverblümt Klartext geredet!Kritik von unten und von oben
Die Organisation „Uni von unten“ protestierte lautstark gegen die Einladung von David Petraeus am Schweizerischen Institut für Auslandforschung. Die Uni zog darauf die Einladung zurück, da sie gewalttätige Auseinandersetzungen befürchtet. Zitat: Mit grossem Bedauern muss der Anlass mit General David Petraeus an der ETH Zürich aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Wir danken für Ihr Verständnis.
Das rief eine grosse, leicht elitäre, schweizerische Tageszeitung auf den Plan. Thomas Ribi fuhr in seinem Artikel schweres Geschütz auf (hier nachlesen, lohnt sich). Er kanzelt süffisant den „linken Mob“ wegen „totalitärer Logik“ ab. Zitat aus dem Bericht: Es darf nicht sein, dass der Mob bestimmt, wer an einer öffentlichen Hochschule reden darf.
Nun kommt David doch noch nach Zürich, wenn auch nicht mehr öffentlich und auch nicht ans Schweizerische Institut für Auslandforschung. Aber immerhin. Die NZZ kann aufatmen.
Und die Moral von der Geschicht‘?
Gewalttätige Auseinandersetzungen lohnen sich nicht.
Ausser natürlich, man ist ein Viersterne-General und ist für richtig viel gewalttätige Auseinandersetzung verantwortlich. Dann drückt auch die NZZ gerne ein Auge zu.
Schliesslich, so die Argumentation von Thomas Ribi, wurden auch schon Menschen ganz unterschiedlicher politischer Färbung eingeladen. Sahra Wagenknecht zum Beispiel.
Merke: Wer mal gerne einen Pol Pot einladen möchte, lädt einfach zuerst einen Gandhi ein. Dann ist das schon in Ordnung…